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FISCH DES JAHRES 2023 - DER HECHT

Der Hecht (Esox lucius) gehört zur Familie der Esocidae, die in erster Linie aus Arten der Gattung der Hechte (Esox) besteht. Es sind weltweit sieben Hechtarten bekannt, diese leben in Europa, Nordamerika und Nordasien. Bevorzugt lebt der Hecht in Tümpeln, Seen und Fliessgewässern mit langsamer Fliessgeschwindigkeit.

In der Schweiz gibt es nebst dem nordeuropäischen Hecht auch den italienischen Hecht (Esox cisalpinus). Dies ist eine im Jahr 2011 neu beschriebene Art in der Hechtfamilie. Diese Art umfasst die Hechtpopulationen des nördlichen und mittleren Italien, welche seit langer Zeit von den nordeuropäischen Hechten(Esox lucius) abgetrennt wurden und taxonomisch aufgrund der genetischen und morphologischen Unterschiede einen eigenen Artstatus erhielten.

Zudem gibt es Hinweise darauf, dass sich die pelagischen (im offenen Wasser lebenden) von den benthischen (am Boden lebenden) Hechten möglichweise genetisch wie auch im äusseren Erscheinungsbild unterscheiden könnten. Ob diese aber ebenfalls sogar verschiedene Arten bilden, ist Gegenstand aktueller Forschung.

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Die Felche ist der Fisch des Jahres 2022

Die Schweiz ist eine Felchen-Hochburg. Einerseits ist die Felche der wichtigste Brotfisch, anderseits Botschafterin der Biodiversität. Ausgerechnet dieser Fisch ist unter Druck. Deshalb hat ihn der Schweizerische Fischerei-Verband zum Fisch des Jahres 2022 gewählt.

Viele verbinden ein Fischmenü aus einheimischem Fang mit Felchen. Das ist nachvollziehbar, gilt doch die Felche als Brotfisch schlechthin. Eigentlich… denn der Rückgang ist beängstigend. In den 90er Jahren wurden aus Schweizer Seen 1500 Tonnen Felchen gezogen, 2019 waren es noch 486 Tonnen. Zum Vergleich: Aktuell werden 80’000 Tonnen Fisch- und Meeresfrüchte importiert.

Meister der Anpassung

Felchen sind faszinierende, ja geheimnisvolle Fische. Als wahre Meister der Anpassung sind
sie in der Lage, Lebensraum, Nahrung, Laichplatz und Laichzeit der jeweiligen Situation anzupassen. Dank dieser bewundernswerten Agilität kommen sie in allen grösseren Schweizer Seen vor, wenn auch heute in bedeutend kleinerer Zahl. Aktuell sind rund 24 verschiedene Arten bekannt. Die Felchen sind sehr scheu, lieben kaltes Wasser, leben in Schwärmen in den Tiefen der Seen – und sind nur schwer zu fotografieren und zu filmen. Damit ist auch gesagt, dass ihren markanten, grossen Augen und den prägenden Seitenlinien nichts entgeht; sie nehmen selbst kleinste Bewegungen im Wasser wahr.

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Der Alet ist der Fisch des Jahres 2021

Auf den ersten Blick unscheinbar, doch in Krisenzeiten trumpft er auf: Der Alet ist Fisch des Jahres 2021. Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV bezeichnet den Alet als hoffnungsvollen Beweis für die Widerstandskraft der Natur - und hat ihn sogar als Botschafter engagiert.

Der Alet ist in der Schweiz stark verbreitet und in ökologisch beeinträchtigten Gewässern einer der häufigsten Fische. Er ist schlau, misstrauisch und nur schwer zu fangen. Seine Wertschätzung in der Freizeitfischerei steigt wegen dem Rückgang von Forelle und Äsche.

Der Alet oder Döbel (Squalius cephalus) gehört zur Familie der Karpfenfische, der weltweit grössten Fischfamilie. Auch in der Schweiz sind fast die Hälfte der 70 Fischarten karpfenartige. Mit seinem schlanken Körperbau und dem breiten Maul ist er anpassungsfähig wie kein Zweiter. Er findet praktisch überall Nahrung. Er liebt strömendes Wasser, kommt aber in Seen genauso gut zurecht wie den Mittellandflüssen oder in kleinen Wiesenbächlein in Alpentälern. Kurz: Der Alet ist ein veritabler Überlebenskünstler, fast schon Opportunist!

Der Alet kann mit den zerstörten Gewässerräumen besser umgehen als die meisten seiner empfindlichen Artgenossen. Seine Überlebensstärke liegt auch an der Fortpflanzungskultur mit hohen Eierzahlen, einer sehr kurzen Entwicklungszeit und vitale Larven. Schliesslich ist der Alet gegenüber Krankheiten, Parasiten und chemischen Verunreinigungen widerstandsfähiger als andere Fische. Sogar die Klimaerwärmung kann ihm - noch - wenig anhaben. Er erträgt Wassertemperaturen von mehr als 30 Grad. Und dank seines Misstrauens flüchtet er rechtzeitig vor fischfressenden Vögeln.

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Alet

Die Forelle ist der Fisch des Jahres 2020


Der Fisch des Jahres 2020 ist die Forelle. Dies erklärte der Fischerei-Verband. Damit will er auf den bedrohten Lebensraum der Art aufmerksam machen.

Der Lebensraum der Forelle ist bedroht – unter anderem durch den Klimawandel.

Gewässerverschmutzung und verbaute Bäche

Der Schweizerische Fischerei-Verband (SFV) macht in seiner Mitteilung «sieben Todsünden» aus, die die Forelle zum vom Aussterben bedrohten Fisch machen.

Er nennt dabei gestaute und verbaute Bäche und

Flüsse, Beeinträchtigungen durch die Nutzung des Wassers und Gewässerverschmutzung.

Klimawandel setzt Forelle zu

Aber auch der Klimawandel mit zu warmem, zu wenig oder keinem Wasser oder aber klimabedingte Krankheiten setzen den Forellen zu. Der Fischerei-Verband kritisiert zudem den «zu einseitigen Schutz» von Fisch fressenden Vögeln wie Graureihern, Kormoranen und Gänsesägern.​​​​​​​

Kritisiert wird auch der künstliche Besatz der Gewässer mit Atlantischen Forellen in den vergangenen Jahren. Ursprüngliche und lokale Forellen würden von diesen Forellen verdrängt.

Fünf Hauptarten

In der Schweiz gibt es fünf Hauptarten von Forellen: Atlantische Forelle (Rhein/Obere Rhone/Genfersee), Donauforelle (Inn/Graubünden), Doubs- oder Zebraforelle (Doubs und Rhone ), Marmorataforelle und Trota Fario (Etsch und Po/Tessin). Von allen fünf Hauptarten gibt es zahlreiche lokale Formen.

Forellen gehören zu den Lachsfischen; erste Vertreter der Art lebten es laut der Mitteilung bereits zu Zeiten der Dinosaurier in europäischen Flüssen. Bis ins 20. Jahrhundert konnten Forellenfischer mindestens teilweise von ihrem Einkommen leben. Seit den 70er Jahren sind die Fangerträge jedoch stark zurückgegangen.

Bachforellen brauchen saubere Flüsse. Doch diese suchten sie im letzten Sommer vergebens. Bild: iStock/ ElChocio - Community

Forellen sind schnelle Schwimmer und Jäger und fressen, was sie bewältigen können. Auch können sie sich ihren Lebensbedingungen gut anpassen.

Die rund 5000 Eier, die die Weibchen in ein Kiesbett legen, werden von mehreren Männchen befruchtet. Nur die stärksten der geschlüpften Jungfische überleben. Die Forelle wird gerne gegessen.​​​​​​​

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Das Egli ist der Fisch des Jahres 2019


Das Egli, beliebtester Speisefisch in der Schweiz, Der Fischerei-Verband will mit der Wahl darauf aufmerksam machen, dass Schweizer Gewässer gute Speisen liefern und Fische nicht zuletzt aus diesem Grund gute Lebensbedingungen brauchen.

Kein anderer Fisch wird in der Schweiz häufiger gegessen als das mit Stacheln bewehrte Egli oder der Flussbarsch (perca fluviatilis), wie der Schweizerische Fischerei-Verband (SFV) in seiner Mitteilung vom Mittwoch schreibt.

Aus Wildfang am besten

Am besten schmeckten die wild gefangen Tiere, betont der SFV. Berufsfischer holen jährlich 250 Tonnen aus dem Wasser, Hobbyfischer weitere 100 Tonnen. Zehn Mal so viel Egli wird jährlich konsumiert. Die meisten Egli, die in Schweizer Tellern landen, stammen aus Aquakulturen und aus dem Ausland.

Nur wenige wüssten jedoch, wie der Fisch in der Natur aussehe, so der SFV. Das Tier sei ein sehr schöner Fisch, der sich gegen Fressfeinde zu wehren wisse. Der Körper ist quer gestreift, und ein Teil der Rückenflossen besteht aus spitzen Stacheln. Auch die Kiemen tragen Dornen.

Egli werden je nach Nahrungsangebot 20 bis 40 Zentimeter lang und bis zu einem Kilo schwer. Sie sind Raubfische und flexibel - sie können in unterschiedlichen Gewässertypen und Klimazonen leben. Die Fische kommen deshalb in allen Seen des Mittellandes und der Voralpen sowie in Europa und Asien vor, wie der SFV schreibt.


Gute Deckung wichtig

Da ihr Fleisch auch bei Fressfeinden begehrt ist, achten Egli auf gute Deckung, etwa bei Wasserpflanzen, Schilf, versunkenen Bäumen oder Stegen und Pfählen. Bei Kälte können sich Egli in bis zu 100 Meter Tiefe zurückziehen.

Egli gibt es seit 232 Millionen Jahren. Rund um den Globus existieren 9300 Arten in 150 Familien - das ergibt die artenreichste Wirbeltiergruppe. Der Fisch wählt bei der Versorgung seines Nachwuchses einen besonderen Weg: Bis zu zwei Meter lange Laichbänder werden an Wasserpflanzen abgelegt und damit die bis zu 300'000 Eier zuverlässig mit Sauerstoff versorgt.

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